Wirtschaftskriminalität erreicht weltweit Rekordniveau
Ergebnisse der Global Economic Crime and Fraud Survey von PwC

Gemäß der PwC Studie zum Thema Wirtschaftskriminalität berichten 49 Prozent der befragten Unternehmen über Vorfälle in den letzten zwei Jahren. Dabei haben 41 Prozent mehr als doppelt so viel für Untersuchungen und andere Maßnahmen ausgegeben, als sie durch Cyberkriminalität verloren haben. 64 Prozent der Befragten schätzen Verluste im Zusammenhang mit den schwerwiegendsten Vorfällen auf bis zu eine Million USD und 16 Prozent auf sogar bis 50 Millionen USD. Cyberkriminalität wird in den kommenden 24 Monaten für Unternehmen die schwerwiegendste Form von Wirtschaftskriminalität sein.

Die Ergebnisse der aktuellen Global Economic Crime and Fraud Survey von PwC, für die 7.200 Teilnehmer in 123 Ländern befragt wurden, zeigen auf, dass 49 % der Unternehmen weltweit in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität wurden. Die Zahl der gemeldeten Betrugsfälle ist damit um 13 %, im Vergleich zum Jahr 2016, gestiegen und erreicht einen neuen Höchststand.
 

Quelle: PwC
 

Im Länderverglich berichten Afrika (62%), Nordamerika (54%) und Lateinamerika (53%) über die meisten Vorfälle im Bereich Wirtschaftskriminalität.Die am häufigsten gemeldeten Arten von Wirtschaftskriminalität sind Unterschlagung, Cyberkriminalität und Verbraucherbetrug. Die negativsten Auswirkungen betreffen dabei vor allem die Arbeitsmoral der Mitarbeiter, Geschäftsbeziehungen sowie Reputation und Unternehmensmarke. 

Cyberkriminalität soll in den kommenden zwei Jahren das größte Risiko sein – laut den Befragten ist das Risiko für Unternehmen doppelt so hoch wie bei anderen Arten von Wirtschaftskriminalität. Das spiegelt auch die steigende Anzahl von Befragten, die berichten, dass sie einen funktionsfähigen Plan zur Prävention und Aufdeckung von Cyberkriminalität implementiert haben (59 %, im Jahr 2016 37 %).
 

Kosten Prävention und Betrugsbekämpfung

Mit dem Bewusstsein über Wirtschaftskriminalität sind auch Investitionen in ihre Bekämpfung gestiegen. Dies steht in direktem Zusammenhang mit finanziellen Auswirkungen: In den kommenden zwei Jahren werden 51 % der Befragten ihre Ausgaben auf demselben Niveau halten und 44 % werden sie erhöhen.

TeilnehmerInnen der Befragung meinen, dass Sekundärkosten für Untersuchungen und Maßnahmen die Gesamtkosten erhöhen können. 17 % der Befragten sagen, dass sie in ihrem schwerwiegendsten Vorfall die gleiche Summe, die sie verloren hatten, nochmals für Ermittlungen und/oder Maßnahmen ausgaben, und 41 % geben an, mindestens das Doppelte des Verlusts durch Cyberkriminalität für Untersuchungen und andere Maßnahmen ausgegeben zu haben. 

Trotz weit verbreiteter Kenntnisse und Meldungen im Zusammenhang mit Wirtschaftskriminalität gibt es immer noch blinde Flecken. 46 % der Befragten weltweit geben an, dass ihr Unternehmen noch immer keine Risikoeinschätzung im Bereich Wirtschaftskriminalität durchgeführt hat. Darüber hinaus ist der Prozentsatz derer, die angeben, ein Unternehmensethik- und Compliance-Programm zu haben, von 82 % auf 77 % gesunken. 
 

Anmerkungen 

  • Branchen, die laut Befragten am meisten von Wirtschaftskriminalität betroffen sind: Versicherungswesen (62 %), Agrarindustrie (59 %), Kommunikationsbranche (59 %), Finanzdienstleistungen (58 %), Einzelhandel und Konsumgüter (56 %) sowie Immobilienbranche (56 %). 
  • Cyberkriminalität: Mehr als zwei Drittel der Cyber-Angriffe werden durch Phishing (33 %) und Schadsoftware (36 %) verursacht. 
 

Quelle: PwC