Business Breakfast mit KI Fokus
Technik trifft Sinnlichkeit

v.l.n.r.: Urs Weber, Daniel Knuchel, Elaheh Momeni, Albert Achammer © Daniel Mikkelsen
v.l.n.r.: Urs Weber, Daniel Knuchel, Elaheh Momeni, Albert Achammer © Daniel Mikkelsen
Mittwoch, 04.06.2025 - 08:30 - 11:00
Advicum Consulting, Bauernmarkt 10/16, 1010 Wien

Am 04.06.2025 fand bei Advicum Consulting ein Business Breakfast mit KI-Fokus statt, bei dem Führungskräfte und Brancheninteressierte zusammenkamen. In der entspannten Frühstücksatmosphäre bot die Veranstaltung eine Plattform zum Austausch über die Chancen und Herausforderungen, die sich durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz in unterschiedlichen Unternehmensbereichen ergeben. Elaheh Momeni (CTO, eMentalist) und Albert Achammer (Partner und Vorstand, ATP architekten ingenieure) gaben hierbei Einblicke in ihre jeweiligen Fachgebiete.

Verstehen, was hinter KI steckt

Jeder spricht über Künstliche Intelligenz, doch kaum jemand versteht wirklich, was dahintersteckt. Genau hier hat Elaheh Momeni mit ihrem Vortrag angesetzt: Als technische Expertin und Hochschuldozentin ist es Momeni ein Anliegen, komplexe KI-Entwicklungen so aufzubereiten, dass sie greifbar, verständlich und anwendbar werden – und das vor allem auch für Entscheider, die (noch) keine Tech-Experten sind.

Agentic AI, Physical AI und das „KI-Duell“

Ziel von Momenis Vortrag war es, aktuelle Entwicklungen im KI-Markt einzuordnen, insbesondere die nächste Ära von Künstlicher Intelligenz mit Konzepten wie Agentic AI und Physical AI näherzubringen. Gemeinsam haben wir uns durch das „KI-Duell“ führender Large-Language-Model-(LLM)-Anbieter wie OpenAI oder DeepSeek navigiert. Dabei haben wir immer die entscheidende Frage im Blick behalten: Was bedeutet das konkret für ein Unternehmen? Was kann man heute tun, um KI sinnvoll und verantwortungsvoll einzusetzen?

"Viele große Konzerne und Meinungsführer im Bereich KI sehen physische KI als den nächsten großen Schritt. Dabei geht es darum, die Intelligenz, die wir aus der Software kennen, mit Robotik und Hardware zu verbinden." erklärt Momeni

Ihre zentrale Empfehlung: KI-Potenziale für das eigene Unternehmen verstehen lernen. Denn selbst wenn Datenprojekte noch nicht abgeschlossen oder die Datenqualität nicht perfekt ist, kann der Einstieg gelingen. Hier empfiehlt sie zum Beispiel die Entwicklung von KI-Agenten bzw. -Systemen in Co-Creation-Formaten, die schnelle Ergebnisse ermöglichen. Entscheidend ist es, das Thema KI strategisch zu denken und als Chance für echte Synergien zu begreifen – gerade auch für KMUs. Wer sich auf diesen Weg macht, muss ihn nicht allein gehen. Bei eMentalist werden solche Co-Creation-Prozesse regelmäßig und mit viel Begeisterung begleitet.

Vision und digitale Grundlagen

Albert Achammer beginnt mit dem Leitgedanken, dass Architektur weit mehr sein soll als reine Ästhetik: Sie müsse einen positiven gesellschaftlichen Mehrwert schaffen, indem Gebäude sinnvoll genutzt und nachhaltig gestaltet werden. Technologie sieht er dabei nicht als Selbstzweck, sondern als Instrument, um dieses Ziel zu erreichen. Bereits vor rund 15 Jahren implementierte ATP das Building Information Modeling (BIM), um sämtliche Planungsdaten zentral zu erfassen und Arbeitsabläufe zu optimieren. Obwohl BIM heute in der Praxis noch von vielen Planungsbüros nicht vollständig genutzt wird, bildete es für Achammer die entscheidende Basis für spätere Automatisierungs- und KI-Projekte.

Computational Design

Auf dieser BIM-Basis erklärt Achammer, wie Computational Design regelbasierte Prozesse etabliert, die Teilaufgaben autonom abwickeln. Durch klar definierte Parameter („Wenn A, dann B“) lassen sich wiederkehrende Arbeitsschritte automatisieren und Planungsprozesse beschleunigen. So verkürzt sich beispielsweise die Initialphase bei Entwurfsvarianten, weil bestimmte Parameterkombinationen nicht mehr manuell geprüft, sondern unmittelbar berechnet werden können. Diese Herangehensweise ebnet den Weg für noch weitergehende Automatisierungen.

Automatisierung von Routineaufgaben

Ein konkretes Beispiel zeigt, wie mithilfe eines Skripts die Beschriftung von Krankenhausplänen optimiert werden kann:

"Krankenhäuser haben im Schnitt um die 10.000 Räume, und dann muss ich Pläne machen und 10.000 Räume beschriften. Wir haben ein Skript geschrieben, das das in drei Stunden erledigt, statt anderthalb Wochen. Dieser Effizienzgewinn schafft Ressourcen für kreatives Gestalten und kompensiert wiederkehrende Routinearbeiten." so Achammer

Entwicklung hin zu KI und menschliche Perspektive

Mit dem Einzug Künstlicher Intelligenz transformiert sich der lineare Entwurfsablauf hin zu explorativen, feedbackorientierten Arbeitsweisen. Anstatt detaillierte Handlungsschritte vorzugeben, ermöglichen KI-gestützte Verfahren, Lösungswege autonom zu erkunden, während Architekten das angestrebte Ergebnis definieren. Dabei warnt Achammer vor einem unreflektierten KI-Hype und betont, dass KI nur unterstützend wirken sollte. Gleichzeitig hebt er hervor, dass Raumqualität und Materialerfahrung weiterhin unmittelbar menschliche Entscheidungen benötigen, da Algorithmen nicht in der Lage sind, Atmosphären oder haptische Aspekte zu „fühlen“.

 

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