Über den Erfolg einer Schweizer Premium-Marke im Nachbarland
40 Jahre STOBAG in Österreich

30.11.2022
Der Bürgermeister der Stadt St. Pölten, Mag. Matthias Stadler (links), gratuliert dem CEO von STOBAG Österreich, Markus Horvath MBA zum Firmenjubiläum. (Foto: Philipp Monihart, www.charakter.photos)
Der Bürgermeister der Stadt St. Pölten, Mag. Matthias Stadler (links), gratuliert dem CEO von STOBAG Österreich, Markus Horvath MBA zum Firmenjubiläum. (Foto: Philipp Monihart, www.charakter.photos)

Seit 1982 gibt es Schweizer Qualität aus Muri in Österreich. Ursprünglich als Produktionsstätte geplant, entwickelte sich die STOBAG Österreich GmbH am Standort St. Pölten vom Zusammenbau von Komponenten und Tuchkonfektion zu dem, was sie heute ist: ein Verkaufsstandort mit großzügigem Schauraum, Fachpartner-Trainigscenter und Logistik-Hub.

Die Waren werden innerhalb Österreichs und in die Exportländer Slowenien, Tschechien, Slowakei, Ungarn und sogar in den Mittleren Osten versendet. Die 12 Mitarbeiter*innen erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 6 Mio. Euro und sind Teil eines internationalen Konzerns, nämlich der Schweizer STOBAG AG aus Muri, was einen interessanten Mix aus familiärer Atmosphäre und Konzernleben mit sich bringt.

Wir haben mit CEO Markus Horvath darüber gesprochen, was das Unternehmen ausmacht und wie STOBAG den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und der Klimakrise gegenübertritt.

LKW von STOBAG mit Werbung beklebt

HKSÖL: Was macht Ihrer Meinung nach den Erfolg der STOBAG aus?

Markus Horvath: Es waren viele kleine Schritte, die wir in den letzten Jahren gesetzt haben, um das Unternehmen dorthin zu entwickeln, wo es heute steht.
Rückblickend kann man sagen, dass die Entscheidung im Jahre 2016, das Unternehmen zu internationalisieren und Vertrieb & Marketing auf das Segment Outdoor Living auszurichten, einen Wendepunkt bedeutet hat. Mit der konsequenten Umsetzung der Differenzierungsstrategie ist es gelungen, die Produkte und die Marke so zu positionieren, dass es den Premium Ansprüchen gerecht wird.

In den letzten zwei Jahren haben wir sehr stark den digitalen Transfer vorangetrieben. Heute nehmen wir im Konzern intern eine Vorreiterrolle ein und es ist klar, dass wir unseren Wettbewerbern in den Prozessabwicklungen und in der IT-Infrastruktur voraus sind. Dieser digitale Vorsprung wird uns künftig bei der Umsetzung neuer Strategien von großer Hilfe sein.

Aber alle diese Maßnahmen und Modernisierungen müssen von Menschen ausgedacht und umgesetzt werden. Und hier glaube ich, liegt der wahre Grund unseres Erfolges. Es ist gelungen, die richtigen Talente zur rechten Zeit zusammenzuführen und ihnen die Werkzeuge und Informationen zu geben, die sie benötigen, um ihre Aufgaben zu bewältigen.

Natürlich haben wir großartige Produkte und wunderbare Handelspartner, aber es sind die Mitarbeiter*innen, die täglich ihr Bestes geben, um das Unternehmen mit ihren Ideen und Einsatz voranzubringen. Dass wir seit Jahren die höchste Mitarbeiterzufriedenheit im Konzern aufweisen, ist ein Beweis dafür, dass wir ein ausgesprochen gutes Team haben! Und darauf bin ich richtig stolz!

Foto der Mitarbeiter der STOBAG Österreich GmbH

HKSÖL: Inwiefern haben sich Markenauftritt und Kommunikation der STOBAG in den letzten 40 Jahren verändert?

Markus Horvath: Fast gleichzeitig mit dem 40jährigen Jubiläum unseres Standortes in St. Pölten-Unterradlberg ging auch der Rollout des neuen, konzernweiten Markenauftrittes über die Bühne.

In den letzten Jahren haben wir den Fokus mehr und mehr auf unsere Endkund:innen gerichtet. Während wir uns und unsere Produkte ohnehin stetig weiterentwickeln, haben wir zuletzt an unserem Erscheinungsbild und unserer Außenwirkung gearbeitet. Unsere Marke wird nun frischer, moderner und digital wertvoller. Dieser Umbau zeigt sich unter anderem im neuen überarbeiteten Logo von STOBAG.

HKSÖL: Viele Branchen mussten sich im letzten Jahrzehnt an eine verändert Customer Journey ihrer Kunden anpassen. Betrifft das auch den Wetter- und Sonnenschutz?

Markus Horvath: Ja natürlich, auch unsere Endkund:innen haben in der jüngsten Vergangenheit ihr Beschaffungsverhalten grundlegend verändert. Die Suche nach Inspiration und Informationen über Webseiten und Social Media-Kanäle – bevor eine Fachfirma kontaktiert wird – ist mittlerweile die Norm. Auf diese Tendenz gehen wir mit der grundlegenden Neukonzipierung unserer Webseite ein.

Unserem Anspruch, innovative und bedürfnisorientierte Lösungen für unsere Kundschaft zu entwickeln, werden wir durch eine klare Struktur, die intuitive Navigation und die Einbindung von „Smart Tools” gerecht. Wir bieten damit unseren Kundinnen und Kunden ein wertvolles, digitales Erlebnis, fördern die Kontaktaufnahme und erleichtern durch Transparenz die Kaufentscheidung.

Im Zuge der Neugestaltung haben wir auch unsere Partnerinnen und Partner und Architektinnen und Architekten in den Fokus gerückt. Die Webseite verfügt nun über einen umfangreichen Download-Bereich für professionelle Anwender:innen und eine funktionale Fachpartner-Suche, die somit direkt von unseren Marketing-Maßnahmen profitieren und ohne zusätzlichen Aufwand hochwertige Leads generieren!

Foto von einem Laptop, auf dem die Website von Stobag angezeigt wird

HKSÖL: Wie sehen Sie die nahe Zukunft mit dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen?

Markus Horvath: Wir gehen zweifelsfrei turbulenten Zeiten entgegen. Viele Unsicherheiten lassen die Konsumenten vorsichtiger bei ihren Investitionen sein. Die Stimmung in der Wirtschaft ist schlecht und wir sehen bereits die dunklen Wolken am Horizont. Wie sich all das auf unsere Geschäfte auswirken wird, ist heute schwer vorher zu sagen.

Was ich aber weiß ist, dass wir gut aufgestellt sind. Wir haben in den letzten Jahren solide gewirtschaftet und sind finanziell stabil. Wir werden in Kürze neue Produkte auf dem Markt einführen und diese Produkte haben eine Vielzahl an Alleinstellungsmerkmalen und sind exakt am Puls der Zeit.

HKSÖL: Wie wirkt sich die Klimakrise auf Ihr Geschäft aus?

Markus Horvath: Wenn sich die Leute heute Gedanken machen, wie sie bei den hohen Energiepreisen ihre Wohnräume heizen, so werden sich die gleichen Leute im nächsten Sommer Gedanken machen, wie sie ihre Wohnräume kühlen, ohne energieintensive und klimaschädliche Klimaanlagen laufen zu lassen.

Das Kühlen von Gebäuden, insbesondere im urbanen Bereich, wird künftig einen hohen Stellenwert in der Architektur und im Bauwesen einnehmen. Außenliegender Sonnenschutz – also die Produkte, die wir herstellen und verkaufen – trägt dazu bei, dass Gebäude nicht überhitzt werden und regulieren auch das Tageslicht im Gebäude.

In meiner Funktion als Vorstand des österreichischen Bundesverbandes für Sonnenschutztechnik beschäftige ich mich mit den europäischen Klimazielen und welche Rolle außenliegender intelligenter Sonnenschutz hier einnehmen kann. Das renommierte Guidehouse Institut hat letztes Jahr in einer Studie erhoben, dass auf EU-Ebene intelligenter Sonnenschutz das Potential hat, bis 2050 die Kühlenergie in Gebäuden um etwa 60 % zu reduzieren – gleichbedeutend mit Einsparungen von 100 Millionen Tonnen CO2 und 285 Milliarden EURO. Das klingt viel - und das ist auch richtig viel.

Mit anderen Worten, unsere Produkte haben ein riesiges Potenzial und können helfen, die europäischen Klimaziele – zu denen sich auch Österreich verpflichtet hat – zu erreichen. Außenliegender Sonnenschutz ist also eine grüne Technologie und wir haben diese Technologie in unseren Händen.

Wenn wir es also richtig machen, können wir unseren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten und so unser Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen.

 

Markus Horvath

Markus Horvath MBA hat eine Ausbildung als Maschinenbautechniker absolviert und kann auf über 20 Jahre internationale Erfahrung zurückgreifen. Zuletzt war er als Mitglied der Geschäftsleitung in Südostasien, danach in Indien sowie im Nahen Osten und zuletzt im Baltikum tätig. Seit 2016 ist er CEO der STOBAG Österreich GmbH und seit 2021 ehrenamtlich im Vorstand des Österreichischen Bundesverbandes für Sonnenschutztechnik tätig.

 

 

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