Währungs-Update EUR/CHF
August 2022

05.08.2022
Diagramm der Kursentwicklung EUR/CHF YTD August 2022 (Grafik: Western Union Business Solutions)
Der Euro fiel im vergangenen Monat um über 1% gegenüber dem Schweizer Franken und könnte künftig kurzfristig unterhalb der 1:1-Marke verharren. (Grafik: Western Union Business Solutions)

Der Kurs des Schweizer Franken notiert in diesem Jahr weiterhin 5% stärker als der Euro und damit 7% über seinem 2-Jahres-Durchschnitt gegenüber der Einheitswährung, nachdem EUR/CHF Anfang des Monats auf ein neues 7-Jahrestief gesunken war.

EZB Leitzinsenanhebung bremste Euro-Talfahrt

Der ungebremste Verkaufsdruck ließ den Euro gegenüber dem US-Dollar kurzzeitig unter die 1:1-Marke sinken und damit auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2002. Die Energiekrise in Europa verstärkte den Abwärtsdruck auf den Euro, da sie die Wachstumsaussichten erheblich eintrübte und die Gefahr eines Konjunktureinbruchs erhöhte. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen mit 50 Basispunkten stärker anhob als erwartet, gelang es, die Talfahrt des Euro abzuschwächen.

  • Die EZB hob die Zinsen zum ersten Mal seit 11 Jahren an, da die Rekordinflationsrate von 8,6% in der EU kaum Abkühlungstendenzen aufwies.
  • Mit der ersten Leitzinserhöhung seit 2011 hob die EZB den Zinssatz der Einlagefazilität von -0,50% auf 0,0% an.
  • Mario Draghi, die stabilisierende Kraft in Italien, trat als Ministerpräsident zurück, was die Misere des Euro verschlimmerte.

Drohende Rezession schränkt Handlungsspielraum der EZB ein

Kurzfristig sieht sich der Euro nach wie vor mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, da die Sorge um Europas schrumpfende Versorgung mit Gas, das für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eine zentrale Rolle spielt, die Konjunkturaussichten erheblich eintrübt. Je stärker die Gaspreise steigen, desto höher ist die Gefahr einer Rezession. Die beunruhigenden Wachstumsaussichten in Europa könnten den Spielraum der EZB im Hinblick auf Zinserhöhungen stark einschränken, was den Euro angesichts des offensiveren geldpolitischen Kurses der US-Notenbank, der dem US-Dollar den Rücken stärkt, benachteiligt.

  • Die Marke von 1,0340 USD, die sich von einem Stützungs- zu einem Widerstandspunkt gewandelt hat, bleibt für EUR/USD von Bedeutung.
  • Die Einlagefazilität liegt derzeit bei 0,00% und möglicherweise wird die EZB diesen Zinssatz nicht weit über 1% anheben können, ohne die konjunkturelle Entwicklung abzubremsen.
  • Nachdem der Kurs des Währungspaars EUR/USD Ende 2021 bei 1,13 USD lag, brach er in diesem Jahr um rund 10% ein.

Weitere Zinserhöhung der SNB für September erwartet

Der Schweizer Franken fiel zu Beginn des Monats um rund 4% gegenüber dem US-Dollar, da verstärkt auf Zinserhöhungen in den USA gesetzt wurde, aber Rezessionsängste haben die Schweizer Währung gegenüber ihrem Monatstief um mehr
als 2,5% ansteigen lassen. Unterstützt wurde die Erholung durch einen Schweizer Zeitungsbericht, demzufolge die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf ihrer September-Sitzung eine Zinserhöhung um 50 oder 75 Basispunkte in Erwägung zieht. Ein solcher Zinsschritt würde auf die unerwartete Anhebung um 50 Basispunkte im Rahmen der letzten Sitzung folgen, die erste Zinserhöhung seit 2007, nachdem die SNB die Kreditkosten seit 2015 auf einem Rekordtief von -0,75% gehalten hatte.

Für eine Zinserhöhung spricht, dass die Schweizer Verbraucherpreise im Juni auf 3,4% im Jahresvergleich gestiegen sind – die höchste Rate seit Oktober 1993 – und dass die Erzeugerpreise mit 6,9% im Jahresvergleich so stark anzogen wie zuletzt 1981.

Die Marktteilnehmer werden sich vor allem darauf konzentrieren, die mit den anhaltenden geopolitischen Spannungen einhergehende Verunsicherung und die mit der zunehmenden Gefahr einer weltweiten Rezession verbundenen Probleme zu bewältigen. Die negative, wenn auch geringe Korrelation des Schweizer Franken mit den globalen Aktienmärkten könnte dazu führen, dass sein Kurs in einem risikoaversen globalen Umfeld weiter steigt. Sollte die SNB weiterhin geldpolitisch restriktive Signale in Form von zusätzlichen, größeren Zinserhöhungen zur Eindämmung des Inflationsdrucks aussenden, dürfte dies den Schweizer Franken stützen, was auch den Inflationsdruck in der Schweiz verringern würde.

  • Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli einen größeren Zinsschritt vollzog als erwartet, konnte der Kurs des Währungspaars EUR/CHF nicht viel an Boden wettmachen. Er fiel im vergangenen Monat sogar um über 1% und könnte künftig kurzfristig unterhalb der 1:1-Marke verharren.
  • Auch die höheren Zinserwartungen in der Schweiz dürften eine weitere Abwertung des Schweizer Franken gegenüber dem USD verhindern, insbesondere angesichts der geringeren letztendlichen Zinserwartungen der Fed.
 

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