Währungsmanagement für wachsende Märkte
hub highlights 2018

24.03.2019
Menschen in Businessumgebung im Gespräch. ©Western Union

Warum Währungsmanagement wichtig ist und wie auch kleine Unternehmen davon profitieren können, erklärte uns Joanne Hunger, Director of Central Europe Western Union Business Solutions.

hub: Ist Fremdwährungs-Cashflow-Optimierung im internationalen Geschäft ausschliesslich ein Thema für börsennotierte Unternehmen?

Joanne Hunger: Ganz und gar nicht, Cashflow-Optimierung ist ein zentrales Thema für jedes Unternehmen, unabhängig davon, wie gross es ist. Viele KMU nehmen nach wie vor an, dass Verluste durch Fremdwährungsschwankungen etwas Natürliches sind, quasi ein Resultat der internationalen Geschäftstätigkeit.

Tatsächlich können Unternehmen jeder Grössenordnung sehr schnell und effektiv ihre Cashflows optimieren. Im KMU-Bereich herrscht der Irrglaube, dass Optimierungslösungen für Fremdwährungsrisken nur grossen Unternehmen vorbehalten sind. Internationale Zahlungen sind in diesem Zusammenhang oft ein grosser Kostenblock. Jedoch können Firmen durch proaktive Planung, gepaart mit der Unterstützung von Experten, ihre Kosten- und Cashflow­Bilanz verbessern und am globalen Markt konkurrieren.

hub: Können Sie hier ein Beispiel geben, wie Unternehmen im internationalen Zahlungsverkehr Kosten einsparen können?

Hunger: Ein KMU ist am besten beraten, sich um eine effiziente, kostengünstige und globale Zahlungsverkehrslösung zu kümmern. Verlässliche Zahlungen tragen massgeblich zu einem guten Cash-Management bei. Auch die Geschwindigkeit des Geldtransfers nimmt eine zentrale Rolle ein. Traditionelle Banküberweisungen dauern oft lange und verursachen hohe Kosten. Wenn möglich, sollten Zwischenbanken vermieden werden, da diese die Transaktions-
kosten unnötig anschwellen lassen. Auch die Währung, in der bezahlt wird, spielt eine sehr wichtige Rolle. Wird international eingekauft, gilt der Grundsatz: Kaufe in lokaler Währung, um die Kosten entsprechend zu kontrollieren. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist China. Obwohl es für Europäer natürlich am leichtesten wäre, Euro nach China zu schicken, lassen sich durch die Bezahlung in lokaler Währung Kosteneinsparungen erzielen. Diese können mitunter erheblich sein.

hub: Kleinere Firmen zögern oft, bevor sie internationale Geschäftsbeziehungen aufnehmen. Meist, weil sie nicht wissen, wie sie mit den unterschiedlichen Währungen umgehen sollen. Was würden Sie diesen Unternehmen raten?

Hunger: Nicht nur Währungen und deren Risikomanagement, sondern auch das Verständnis für die neuen Märkte, die unterschiedliche Sprache und Kultur, eine andere Zeitzone, um nur einige Beispiele zu nennen, halten Unternehmen oft davon ab, sich globaler aufzustellen. Hier können wir als international agierender Währungs- und Zahlungsanbieter weiterhelfen. Sei es durch Unterstützung bei der Suche nach neuen Lieferanten oder Kontakte zu lokalen Spezialisten wie Handelsvertretungen oder Beratungsfirmen. Die globalen Chancen sind enorm, wenn man auf verlässliche Partner zurückgreifen kann.

hub: Wie wichtig ist das Währungsmanagement für Firmen, die international agieren?

Hunger: Sehr wichtig! Ein solides Risikomanagement im Währungsbereich kann ein Unternehmen langfristig konkurrenzfähig und profitabel machen. Vorrangiges Ziel hierbei ist es natürlich, die Gewinnmargen des Unternehmens abzusichern. Währungsrisikomanagement sollte ein integraler Bestandteil jeder internationalen Supply-Chain-Strategie sein. Unsere Spezialisten begleiten diese Prozesse und unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung.

hub: Wie werden Risiken in diesem Bereich identifiziert und worauf sollen Unternehmen achten?

Hunger: Darauf gibt es keine allgemein gültige Antwort, da sich die Risiken von Branche zu Branche unterschiedlich darstellen. Viele KMU bilden ihr internationales Geschäft in einem Excel-Spreadsheet ab – eine selbstgestrickte Lösung, die oftmals unübersichtlich ist – und sie sind nicht in der Lage, ihr eigenes Risiko und Potenzial zu erkennen. Mit professioneller Unterstützung können hier ein klarer Überblick über die Risiken und in Folge ein besserer Cashflow sowie mehr Profitabilität erzielt werden.

hub: Wie hat sich der internationale Zahlungsverkehr in den letzten Jahre verändert und welche signifikanten Änderungen konnten Sie beobachten?

Hunger: Die Anzahl der international tätigen Firmen steigt ständig und Unternehmen sind unaufhörlich auf der Suche nach neuen Absatz- und Beschaffungsmärkten. Dies hat zur Folge, dass der Markt und der Bedarf an internationalen Zahlungslösungen stark gewachsen sind. Insbesondere Fin-Techs drängen in dieses klassische Bankgeschäft.

Weiters werden immer mehr Geschäfte rein digital abgewickelt – von der Kontoeröffnung bis hin zur eigentlichen Transaktion über Plattformen, Apps oder Mobile-Payment-Solutions. Firmen erwarten einfach zu bedienende, intuitive Lösungen.

Abschliessend stellen neue Regeln und Direktiven, wie die PSD 2 oder MiFID 2, die Branche immer wieder vor neue Herausforderungen. Der erhöhte Aufwand zur Erfüllung aller Auflagen machte massive Investitionen im Bereich Compliance und Operations notwendig.

Genau an diesem Punkt setzen wir an: Einerseits stehen unsere Experten in engem Kontakt mit unseren Kunden, andererseits bieten wir die geforderten technischen Antworten auf die zentralen Fragen.

Wir sind davon überzeugt, dass die von uns lancierte, voll digitale Zahlungsplattform WU® Edge einen weiteren Schritt setzt, um diesem Ziel gerecht zu werden. Unsere Kunden sind auf dieser Plattform global vernetzt, können Echtzeitkurse verfolgen und Echzeitzahlungen auf der ganzen Welt durchführen. Dabei können sie sich darauf verlassen, dass alle notwendigen Compliance-Checks im Hintergrund für sie durchgeführt werden.

Western Union Business Solutions

Western Union Business Solutions ist eine Sparte der Western Union Fortune 500 Company, ist ein weltweit führender Anbieter von internationalen Geschäftszahlungen und massgeschneiderten Risikomanagementlösungen. Wir betreuen Kunden jeder Grösse, von KMU bis hin zu Grosskonzernen, und bieten umfangreiche Erfahrung bei der Entwicklung von Fremdwährungsstrategien zur Risikominimierung. Mit dem Zugang zu über 130 Währungen und einem globalen Finanznetzwerk mit mehr als 200 Ländern helfen wir Unternehmen, global zu expandieren.

Joanne Hunger ©Western UnionJoanne Hunger

ist seit 2012 für Western Union Business Solutions tätig. Ursprünglich aus Irland, lebt und arbeitet sie heute in Wien.
Während ihrer langjährigen Karriere fokussierte sie sich immer auf die Betreuung und Unterstützung von Konzernen und KMU bei ihrer Wachstumsstrategie. Ihr Spezialgebiet ist das
internationale Bankgeschäft.

FOTOS: Western Union

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