Sweet (?) HOME
Andrea Stürmer, MSc, MPA, Vorstandsvorsitzende der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft

1. Worauf müssen Unternehmen achten, damit Home Office gut läuft und die Geschäftstätigkeit effizient weitergehen kann?

Aufgrund der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen und Gesundheitsrisiken haben wir als Zurich Österreich unseren Betrieb quasi über Nacht auf das Home Office umgestellt. Wir freuen uns, dass wir diesen Schritt mit 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern binnen kürzester Zeit erfolgreich bewältigt haben. Viele Mitarbeitende hatten schon zuvor regelmäßig im Home Office gearbeitet. Daher konnten wir für die kurzfristige Umstellung auf unseren Erfahrungen aufbauen und rasch reagieren.

Aber auch im Home Office ist es unser oberstes Ziel bei Zurich, weiterhin uneingeschränkt für unsere Kundinnen und Kunden da zu sein und die Produktivität im Unternehmen aufrechtzuerhalten. Hierfür haben viele Mitarbeitende im Unternehmen innovativ agiert und Prozesse innerhalb von kürzester Zeit digital umgestellt. Zum Beispiel wurde die Kundenberatung per Video ermöglicht. In Ergänzung dazu wurde die digitale Unterschrift für Lebensversicherungsanträge sozusagen über das Wochenende programmiert, damit unsere Kundinnen und Kunden sicher daheim bleiben können. Unser Erfolg im Home Office beruht auf der Flexibilität und Innovationskraft unser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darauf sind wir alle mächtig stolz.

2. Was ist für dich der größte Vorteil und was der größte Nachteil daran, dass ganze Unternehmen von zuhause aus tätig sind?

Von Zuhause aus zu arbeiten ist normalerweise eine attraktive Abwechslung zum Büroalltag. Wenn das allerdings über lange Zeit die einzige Arbeitsform ist, kann es auch zur Belastung für die Mitarbeitenden werden. Aus diesem Grund bieten wir als Zurich unseren Mitarbeitenden während der Coronazeit österreichweit kostenlose Home Workouts für die Bewegung im Wohnzimmer an. Mit Kurzvideos und Webinaren geben wir ihnen Tipps zu Themen rund um die Arbeitsmedizin, Selbstführung und Sicherheit.

Auch wenn uns die derzeitige Situation als Unternehmen einiges abverlangt, haben wir in kurzer Zeit aber auch viel Neues gelernt. Entscheidungen werden schneller und unkomplizierter getroffen und die virtuelle Zusammenarbeit bei Zurich funktioniert sehr gut. Durch unsere digitale Kommunikation reduzieren wir sogar unseren Papierverbrauch auf ein Minimum. Auch der morgendliche Stau und die Parkplatzsuche bleiben uns im Home Office erspart. Viele Tätigkeiten, die vor ein paar Wochen noch digital undenkbar waren, funktionieren einwandfrei. Und den Teamgeist und den Zusammenhalt hat die besondere Situation weiter gestärkt. Diese Neuerungen werden wir uns auch für die Zukunft mitnehmen und weiter ausbauen.

3. Wie wird das aktuell flächendeckende Arbeiten im Home Office unsere Zukunft bestimmen?

Wir bei Zurich fördern das Arbeiten im Home Office schon lange, aber es hatte zugegebenermaßen im Unternehmen noch Zweifler gegeben. Ich denke, die Coronakrise hat uns allen gezeigt, dass Unternehmen auch im Home Office erfolgreich sein können. Dass die Mitarbeitenden auch auf die Distanz effizient und zuverlässig arbeiten. Und dass die Technik uns nicht im Stich lässt – meistens jedenfalls. Auch, dass die digitalen Kommunikationswege den Kundinnen und Kunden entgegenkommen. Es wird daher wohl keine Option sein, den Mitarbeitenden ihre neu erworbene Flexibilität nach der Coronazeit wieder zu entziehen. Das Home Office wird daher auch in Zukunft ein fester Bestandteil in unserer neuen Normalität sein.

 

sturmer_zurich.jpgAndrea Stürmer, MSc, MPA

...ist Vorstandsvorsitzende der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft