Sweet (?) HOME
Angelika Moosleithner, Member of the Group Board First Advisory Group

1. Worauf müssen Unternehmen achten, damit Home Office gut läuft und die Geschäftstätigkeit effizient weitergehen kann?

Unternehmen müssen darauf achten, dass im Homeoffice der Betrieb und somit die Unternehmensinteressen sichergestellt sind. Ein zentraler Punkt für das Arbeiten im Homeoffice ist das Einhalten der Sicherheitsvorschriften, um so Schaden vom Unternehmen abzuwenden. Wichtig dafür sind regelmässige Sicherheitsupdates sowie keine unsicheren WLAN-Verbindungen beim Remote Zugriff auf Firmendaten. Zwecks Wahrung der beruflichen Sorgfaltspflichten und der gesetzlichen Berufsgeheimnisse ist, wenn möglich, ein abgetrennter Arbeitsplatz einzurichten. Familienmitglieder wie auch Dritte dürfen keinen Zugang zu oder Einblick in Firmendaten haben

2. Was ist für Sie der größte Vorteil und was der größte Nachteil daran, dass ganze Unternehmen von zuhause aus tätig sind?

Der grösste Vorteil ist, dass Mitarbeiter produktiver im Homeoffice sind, da sie sich ihre Zeit frei einteilen können, aber gleichzeitig müssen sie beweisen, was sie geleistet haben, während in vielen Unternehmen Anwesenheit als Leistungsnachweis gilt. Die Selbstdisziplin ist die Basis für erfolgreiches Arbeiten im Homeoffice.

Der grösste Nachteil im Homeoffice ist sicherlich das Fehlen von sozialen Kontakten wie Austausch am Kantinentisch. Auch der gerne mal unterschätzte Flurfunk, bei dem man doch so einiges über Strategien und Entwicklungen erfährt, fällt weg. Gelegentliche Abstimmungstelefonate oder Video-Meetings ersetzen das alles nicht. Wer im privaten Umfeld arbeitet, läuft Gefahr, keine klaren Grenzen zu ziehen – weder anderen noch sich selbst gegenüber

3. Wie wird das aktuell flächendeckende Arbeiten im Home Office unsere Zukunft bestimmen?

Arbeiten im Homeoffice war bisher nur für wenige Mitarbeiter hin und wieder auf der Tagesordnung, aber es wird sich in der Nach-Corona-Zeit fest etablieren. Ein Umdenken in Sachen Arbeitskultur. In der Folge werden auch technologische Anwendungen auf mehr Akzeptanz stossen. Unternehmen werden die viel diskutierte Digitalisierung jetzt mit Nachdruck anpacken. Nicht der CEO oder CFO treiben das Thema der Digitalisierung, sondern Covid 19.

 

group_board_eri_0603_rgb.jpgAngelika Moosleithner

...ist Member of the Group Board der First Advisory Group in Vaduz.