Wenn Homeoffice keine Alternative ist
Brigitta Hartl-Wagner, Direktorin der Residenz Josefstadt GmbH

Man darf nicht vergessen, dass viele Menschen ihren Beruf nicht von zuhause aus ausüben können. Doch auch bei ihnen haben sich die Abläufe an die Zeit angepasst. Aus ihrem Alltag im „Nicht-Home-Office“ berichtet Direktionsrätin Brigitta HARTL-WAGNER, Direktorin der Residenz Josefstadt GmbH in Wien.

Das Corona-Virus hat die Art und Weise, wie wir unser Leben führen, schlagartig verändert. In der Senioren Residenz Josefstadt ist ein hoch professioneller Umgang mit dem Thema selbstverständlich. Sicherheit steht an oberster Stelle. Deshalb wurden alle notwendigen Massnahmen gesetzt, um die Residenten vor einer Covid 19-Infektion zu schützen und gesund durch diese schwierige Situation zu führen.

Auch wenn das rege Miteinander deutlich eingeschränkt ist, wird dennoch für Erbauung und Abwechslung gesorgt, was in Zeiten wie diesen besonders wichtig ist. Das Restaurant steht allen Bewohnern für Frühstück und Mittagessen offen, jedoch wurde darauf geachtet, dass die Abstände zwischen den Tischen entsprechend gross sind. Die Bewegungsrunde mit den beiden Physiotherapeuten findet nun per Video über einen Beamer im Seminarraum statt – mit nötigem Abstand. Am Nachmittag wird unser Seminarraum zum „Residenz-Kino“ umgebaut: es werden vorwiegend alte Filme und Klassiker wie „Der dritte Mann“ oder „Sissi“ gezeigt, die besonders gut ankommen und viele Erinnerungen wecken.

Vor allem bei den Residentinnen ist die „Backstube“ beliebt. Zwar sind alle Appartements mit komplett eingerichteten Küchen ausgestattet, dennoch macht es mehr Spass, gemeinsam und mit Unterstützung zu backen – natürlich in Kleingruppen und mit Abstand. Und damit das Gebot der Stunde „Wir bleiben Zuhause“ leichter fällt und die Residenten dennoch gut versorgt sind, übernehmen die beiden Studenten Aurora und Wolf, die seit Oktober 2018 in der Senioren Residenz Josefstadt wohnen, täglich von Montag bis Samstag die Einkäufe und Besorgungen für alle Bewohner.

Auf Grund des Besuchsverbotes vermissten die Bewohner natürlich ihre vertrauten Bezugspersonen, aber  wir versuchten dies mit vielen persönlichen Gesprächen wettzumachen. Ich bekomme auch viel positives Feedback von den Angehörigen, die über die gute Betreuung sehr glücklich sind und für die Massnahmen vollstes Verständnis zeigen.

 

rj_2019_02-1190-end-srgb.jpgBrigitta Hartl-Wagner

...ist Direktorin der Residenz Josefstadt GmbH.