Im grünen Bereich
Der Flughafen Altenrhein engagiert sich für Klimaschutz und Umweltfreundlichkeit

30.01.2023
Foto vom Flughafen Altenrhein aus der Vogelperspektive (Foto © Altenrhein Luftfahrt)
Am Flughafen Altenrhein werden große Anstrengungen unternommen, um in punkto Nachhaltigkeit höchsten Ansprüchen zu genügen. (Foto © Altenrhein Luftfahrt)

Nachhaltigkeit ist in der People’s-Gruppe mehr als nur ein Schlagwort. Konkrete Maßnahmen erfüllen das Thema mit Leben. Wir haben uns dazu mit Timo Nielsen unterhalten. Der gebürtige Deutsche ist nicht nur für die Sicherheit in Altenrhein hauptverantwortlich, er ist als „Energy & Environment Manager“ auch erster Ansprechpartner für alle Fragen rund um Klimaschutz und Umweltfreundlichkeit.

„Wir dürfen uns nichts vormachen: Die Luftfahrt verursacht weltweit zwei bis zweieinhalb Prozent der CO2e-Emissionen. Das heißt aber nicht, dass wir das einfach so hinnehmen müssen. Wie viele andere Industriesektoren müssen auch wir unseren Beitrag zu Klimaschutz und Umweltfreundlichkeit leisten“, ist Timo Nielsen überzeugt. Der People’s Airport St.Gallen-Altenrhein hat sich daher mit der „Carbon Reduction Policy“ eine Selbstverpflichtung auferlegt, den Ausstoß von CO2-äquivalenten Gasen (CO2e) maßgeblich zu reduzieren. „Das bedeutet, dass wir so wie aktuell 200 weitere Unternehmen aus der Region im Rahmen der ,turn to zero‘-Initiative bis 2025 klimaneutral unterwegs sein möchten.“ Gleichzeitig engagiert sich der Flughafen auch international im Rahmen des Airport Carbon Accreditation Programms der ACI, einem weltweiten Zusammenschluss der internationalen Flughäfen.

Um das ambitionierte Ziel zu schaffen, werden alle Projekte am Flugplatz St.Gallen-Altenrhein intensiv auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft. Nicht immer mit Erfolg: „Bei der Neubeschaffung unserer Feuerwehrfahrzeuge haben wir auch eine elektrische Alternative geprüft. Das ist in der geforderten Leistungsklasse leider zur Zeit noch nicht möglich.“, so Timo Nielsen.

Nachhaltiger Parkplatz

Ein großer Schritt ist hingegen bei zwei anderen Projekten gelungen. „Unser neuer Parkplatz beruht auf dem TTE-System, das neue Maßstäbe bei der ökologischen Flächenbefestigung setzt.“ Endergebnis ist eine zu 100 Prozent unversiegelte und begrünte Fläche, die dem Klima guttut, den Rasen auch in Trockenperioden lange grün hält und den Eingriff in den Naturhaushalt erheblich reduziert.

Konkret: Die Pflaster-Flächen mit offenem Kiesbett können bei Regen 328.000 Liter pro Hektar versickern und 100 Liter pro Quadratmeter speichern. Das ist deutlich mehr als beim konventionellen Ausbau. „So ergibt sich unter dem Pflaster ein flaches Retentionsbecken, wodurch wir auf Entwässerungsmaßnahmen und einen Kanalanschluss verzichten können.“ Zudem lässt die Versickerungsleistung im Gegensatz zu anderen Systemen nicht nach. Dabei hilft, dass die Pflaster nicht verfugt und Drainageöffnungen in die Platten eingearbeitet sind.

Erfreulich ist für Timo Nielsen auch, „dass dieses Recyclingprodukt aus Altkunststoffen eine langfristige Zweitnutzung ermöglicht“.

Foto vom nachhaltigen Parkplatz des Flughafens St.Gallen-Altenrhein von oben
Der neue Parkplatz in Altenrhein schont Umwelt und Klima. (Foto © Altenrhein Luftfahrt)

Öffentliche Ladestationen

Ein weiterer wichtiger Wurf sind die öffentlichen Ladestationen: acht Ladepunkte für PKW (von denen zwei eine Schnellladung bis 150 kW ermöglichen) und sogar eine Ladestation für Elektroflugzeuge. Die Elektrifizierung der Luftfahrt sei heute an dem Punkt, wo die Elektroautos vor zehn Jahren standen, sagt Morell Westermann. Der Aviatik-Experte und Zukunftsforscher hat People’s bei der Anschaffung beraten und verweist auf das riesige Potential: „Die technologische Entwicklung und die Marktdurchdringung profitieren von den Skaleneffekten der Automobilindustrie.“ Für die Weiterentwicklung der E-Flugzeuge sei ein ausgebautes Ladenetz zentral. Schon bald werde es größere E-Flugzeuge mit mehr Sitzplätzen und mehr Reichweite geben. „Für uns hat das Projekt eine langfristige Perspektive“, sagt Timo Nielsen. „Wir ermöglichen damit die umweltfreundliche Ausbildung von Piloten, die in einer nicht so fernen Zukunft klimaneutrale und lärmreduzierte Regionalflüge durchführen werden.“

Foto der ersten Ladestation für Elektroflugzeuge am Flughafen St.Gallen-Altenrhein. Links im Bild Morell Wester- mann. Der Aviatik-Experte und Zukunftsforscher hat People’s bei der Anschaffung beraten.
Vor kurzem wurde zusammen mit der SAK die erste Ladestation für Elektroflugzeuge in Betrieb genommen. Links im Bild Morell Westermann. Der Aviatik-Experte und Zukunftsforscher hat People’s bei der Anschaffung beraten. (Foto © Altenrhein Luftfahrt)

Bleibt im Gespräch mit Timo Nielsen der Blick in die nachhaltige Zukunft. Er erzählt von Photovoltaik-Anlagen auf dem gesamten Flughafenareal, von der Anschaffung einer solarbetriebenen Fluggastrampe und einem Luftfahrttreibstoff, der aus nichtfossilen Rohstoffen nachhaltig hergestellt wird. „Mit all diesen Themen beschäftigen wir uns sehr konkret.“

Airport Carbon Accreditation

Bei erfolgreicher Einführung finden die Zukunftsüberlegungen wie die bereits umgesetzten Maßnahmen Eingang in die weiter oben erwähnte Airport Carbon Accreditation. Ihr Ziel ist die aktive Verringerung des CO2e-Fußabdrucks der Luftfahrt am Boden. „Das ist das einzige institutionell anerkannte, globale Zertifizierungsprogramm für das CO2e-Management von Airports. Es bewertet und würdigt unabhängig die Bemühungen der Flughäfen, ihre CO2e-Emissionen durch sechs Phasen zu verwalten und zu reduzieren.“

People‘s ist seit 2018 mit an Bord. So wie insgesamt weitere 220 Airports in Europa. Dazu kommen 66 in Asien, 25 in Afrika, 60 in Nord- sowie 57 in Lateinamerika.

 

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Kommentare

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Jan 23

Nachhaltigkeit - und Convenience

Urs Weber

Beeindruckend, was hier bereits im Bereich ESG bereits gemacht wird; damit hat die Hoffnung, dass auch in Zukunft weitere Schritte früh ergriffen werden, Glaubwürdigkeit.
Dass die Einhaltung dieser Regeln nicht zwangsläufig mit "Verzicht" zu tun haben muss, zeigt die an diesem Flughafen beheimatete #People's: fliegen ist hier wie früher, als dies wirklich noch Spass gemacht hat: freundliche Begrüssung, etwas kleines (lokales) zum Essen und Trinken - und ein wirklich kurzer, unkomplizierter und höflicher Check-in und Boarding-Prozess.