KMU Digitalisierungsstudie 2019
Chancen, Potenziale und Hürden der Digitalisierung österreichischer KMU

14.01.2020
Digitalisierung KMU
Oft fehlt es österreichischen KMU an Ressourcen und Know-How. (Foto: artiemedvedev/www.adobestock.com)

Das Digitalisierungsniveau von Österreichs KMU ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Digitalisierungsstudie, die 2019 zum dritten Mal in Folge die digitale Transformation und deren wichtigste Einflussfaktoren auf KMU erfasst hat. Durchgeführt wurde sie unter der Leitung von Arthur D. Little Austria, initiiert vom Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).  

Kostenersparnis und neue Kunden

Österreichs KMU sehen den Einfluss der Digitalisierung deutlich positiver als vergangenes Jahr und erhoffen sich durch die digitale Transformation neue Chancen für ihre Betriebe. 64 % der Befragten orten das grösste Potenzial in der Neukundengewinnung, 55 % in der Kostenersparnis. Als stärkste Treiber gelten Innovationsorientierung, Risikobereitschaft sowie Proaktivität.

Betriebe, die in der digitalen Transformation fortgeschrittener sind, sehen sich durch die Digitalisierung weniger bedroht. „Rund 40 % der stark fortgeschritten digitalisierten KMU erwarten dank Digitalisierung einen Beschäftigungsanstieg. Ein zunehmender Anteil sieht sich durch Digitalisierungsmassnahmen im Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern“, so Melanie Nimianu von Arthur D. Little. 

DSGVO weiterhin Hürde

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist laut Studienergebnissen auch 2019 die grösste Hürde bei der Umsetzung der Digitalisierung. Datenschutz und Cloud Services sind relevanter geworden. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (45%) bevorzugt die eigene Betriebsstätte als Speicherort; auswertige Speicherung – insbesondere in der EU – nimmt aber zu (2018: 17%, 2019: 23%).

Während rechtliche Rahmenbedingungen 2019 nicht zu den Top-Herausforderung zählen, werden das Fehlen von Ressourcen, Umsetzungsplänen und -hilfen sowie die Relevanz von fehlenden bzw. schwer definierbaren Zielen häufiger genannt. So sehen 41% der Befragten, dass fehlende Finanzmittel eine der grössten Herausforderungen darstellen; für rund 37% fehlt es an Know-how. Ein wesentlicher Punkt ist auch der Ausbau der IT-Infrastruktur:

"5G ist der Schlüssel zur Digitalisierung“ ,hält Jan Trionow, CEO von Hutchison Drei Austria, fest. „Neben der neuesten Technologie und innovativen Lösungen werden wir Unternehmen weiterhin mit umfassendem Know-how unter die Arme greifen, damit Österreich ins Digitalisierungs-Spitzenfeld aufrückt.“

Beratung und Know-how gefragt

Österreichs KMU sehen die Chancen, die die Digitalisierung bringt. Rangierte 2018 noch ein Grossteil der Unternehmen in den Kategorien „digitaler Neuling“ oder „digital bewusst“, so bewegte sich 2019 ein zunehmender Anteil in Richtung „digital bewusst“ oder „digital orientiert“. Knapp 10% der befragten KMU sehen sich 2019 sogar als „digital orientiert“ und „digitaler Champion“. Dennoch wird das volle Potenzial noch nicht ausgeschöpft, es fehlt an Ressourcen und Know-how.

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