Währungs-Update EUR/CHF
Juli 2022

14.07.2022
Euromünze und Frankenmünze über einem Diagramm (Foto: Shutterstock)
Die SNB hob im Juni unerwartet die Zinsen um 50 Basispunkte an. Eine Zinsanhebung der EZB wird für Juli erwartet. (Foto: Shutterstock)

Liniendiagramm EUR/CHF Kurs YTD Juni 2022Nach einer starken Erholung im Mai gab der Euro seine Gewinne gegenüber dem US-Dollar (1,02 USD) wieder ab und er fiel gegenüber dem Schweizer Franken (0,99 CHF) auf ein 2-Monatstief. Im Vergleich zu rohstofflastigen Währungen (AUD, NZD) schnitt der Euro allerdings gut ab.

Anleger fürchten eine globale Rezession

Die Bestätigung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Juni, dass sie im Juli einen Straffungszyklus zur Bekämpfung der Inflation einleiten werde, erwies sich für den Euro nicht als vorteilhaft. Die Anleger scheinen angesichts der potenziellen Nebenwirkungen, die ein deutlicher Anstieg der Zinssätze nach rund einem Jahrzehnt im negativen Bereich auf die Kredit- und Aktienmärkte haben könnte, nervös. Auch die zunehmende Sorge um eine mögliche globale Rezession beeinträchtigte die Stimmung an den Märkten, was die Nachfrage nach defensiveren Anlagen in Fluchtwährungen wie dem US-Dollar und dem Schweizer Franken erhöhte.

  • Die EZB hat angekündigt, die Zinssätze im Juli erstmals seit 2011 zu erhöhen. Weitere Erhöhungen sind auch im September vorgesehen.
  • Die gestiegene Kreditvergabe in Europa hat Volatilität an den Aktienmärkten ausgelöst. Gleichzeitig haben Wirtschaftsexperten ihre Wachstumsaussichten für die Eurozone für 2023 nach unten korrigiert.

Unerwartete Zinserhöhung der SNB

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sorgte Mitte Juni für eine geldpolitisch restriktive Überraschung, die den Schweizer Franken kurzzeitig in die Höhe trieb. Er erholte sich gegenüber dem US-Dollar von den Tiefständen des Monats Mai 2019, nachdem die SNB die Zinsen unerwartet um 50 Basispunkte angehoben hatte, was ihren Leitzins auf -0,25% ansteigen ließ. Viele gingen davon aus, dass die SNB mit der Zinserhöhung bis zum Herbst warten würde, und selbst diejenigen, die auf eine Zinserhöhung im Juni gesetzt hatten, waren von einem üblicheren Zinsschritt von 25 Basispunkten ausgegangen.

  • Die große Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt im Juni war für die Schweiz die erste Anhebung seit 15 Jahren.
  • Zürich handelte, nachdem die Inflation die von den Zentralbankern angestrebten 2% um fast einen Prozentpunkt überschritten hatte.
  • Die SNB signalisierte, dass die Zinssätze je nach Stärke der künftigen Konjunkturdaten weiter steigen könnten.

Zinserhöhung der EZB wird erwartet

Nachdem der Euro monatelang aufgrund unvorteilhafter geldpolitischer Divergenzen gegenüber seinen wichtigsten Konkurrenten unter Druck stand, kann er nun durch höhere europäische Zinssätze mit einem gewissen Rückenwind rechnen. Dies hängt jedoch davon ab, inwieweit die Marktteilnehmer darauf vertrauen, dass eine Veränderung der geldpolitischen Bedingungen keine Kreditkrise in Europa auslösen wird. Steigende Energiepreise aufgrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine und die sich abzeichnende Rezession werden in diesem Monat die Hauptthemen sein, die Einfluss auf die Kursschwankungen des Euro haben könnten.

  • Nachdem die EZB die Marktteilnehmer im Juni darauf vorbereitet hat, wird sie wohl in diesem Monat die Zinssätze erhöhen. Die Marktteilnehmer werden die Hinweise der Zentralbanker hinsichtlich der nächsten Schritte genau verfolgen.
  • Der Krieg in der Ukraine und seine negativen Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Aussichten in Europa stellen eindeutig eine Belastung für den Euro dar. Jede Eskalation der Spannungen oder ein weiterer Konflikt dürften Auswirkungen auf den Euro haben.
  • Trotz seiner niedrigen Notierung gab es bisher nicht viele Impulsgeber, die eine kräftige Erholung des Euro hätten begünstigen können. Sollte die globale Volatilität abnehmen, könnte es jedoch zu einer taktischen Kurskorrektur nach oben kommen.

SNB-Leitzins könnte 2022 noch positiv werden

Die erste Zinserhöhung der Schweiz seit 2007 trug dazu bei, dass der US-Dollar Kurseinbußen verzeichnete, nachdem er auf handelsgewichteter Basis die Höchststände von 2002 erreicht hatte. Dies lag daran, dass sie die Aussichten auf synchronisierte Anhebungen der weltweiten Zinssätze zur Bekämpfung der hohen Inflation verstärkte. Die Tage der schweizerischen Negativzinspolitik dürften gezählt sein. Die Leitzinsen könnten noch 2022 in den positiven Bereich vorstoßen, was eine geldpolitisch eher restriktive, für den Frankenkurs günstige Perspektive darstellt.

  • Sollte die Inflationsrate in der Schweiz erneut steigen, würde dies die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen in den kommenden Monaten offenhalten.
  • Eine anhaltende Risikoaversion und Marktvolatilität würden dem Schweizer Franken als Fluchtwährung ebenfalls Auftrieb verleihen.
  • Obwohl sich der Kurs des Währungspaars im Juni kaum veränderte, hat USD/CHF im bisherigen Jahresverlauf um etwa 5% zugelegt.
 

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